Die hügelige Weite der Maremma Alta färbt sich in der Dämmerung in allen Schattierungen von Blau bis Türkis. Am Horizont geht die Sonne unter. Um sie ziehen sich Streifen von Rot, Orange und Violett über dem Hinterland der südlichen Toskana, das geformt ist wie die Wellen des Meeres. Am Horizont sieht man mit etwas Glück und klarem Wetter die Inseln Giglio, Elba und die Bergketten Korsikas.

Schnell an der Küste

An klaren Tagen leuchtet das Meer als gleißender Streifen am Horizont, rund 50 km entfernt ist es von der Region um den Monte Amiata, der je nach Jahreszeit Skifahrer und Wanderer anzieht. Eine gute Stunde dauert es nur mit dem Auto bis zu den Stränden von Grosseto und Castiglione della Pescaia. Was gibt es Schöneres, als nach Lust und Laune am Meer zu liegen und faulenzen, oder durch die Pinienwälder streifen, die sich an der Küste der Maremma nach Süden bis zum Monte Argentario hinziehen. Ein weiteres Ziel für einen Tagesausflug ist der Nationalpark der Maremma, der sich hier auf 100 Quadratkilometer erstreckt. Dasselbe gilt für die Binnengewässer der Halbinsel Monte Argentario, die Naturschönheit mit dem mondänen Leben der Yachthäfen und Küstenorte St. Stefano und Porto Ercole vereint.

Urtümliches Land am Monte Amiata

Vom Glamour der Küste scheint der Besucher der Bergwelt um den Amiata, der im Landes Inneren wie ein Riese am Horizont thront, Lichtjahre entfernt. Hier folgt das Leben einem anderen Rhythmus, beschaulich und bedächtig, ja verträumt wirkt es. Wer von außen kommt, findet die Bergler vielleicht seltsam und verschlossen. Doch wer verstehen will, wieso die Uhren hier anders ticken, muss ein wenig bleiben.

Die wilde, romantische Landschaft zieht immer wieder Aussteiger an, die fernab der Zivilisation ihr Glück als Selbstversorger oder als Künstler versuchen wollen. So mancher beißt sich die Zähne aus und kehrt zurück in die vertraute Heimat, dessen Vorteile den Auswanderern plötzlich klar vor Augen stehen. Das Leben ist hart in den Hügeln, im Sommer wird die Landarbeit unter sengender Hitze verrichtet. Die Bauern hoffen trotzdem jedes Jahr auf Regen, der in den Sommermonaten nur selten fällt.

Beste Reisezeit Herbst und Frühling

Im Sommer ist die Landschaft daher trocken und gelb, bis die Herbststürme das Land wieder in ein blühendes Paradies verwandeln. Der Wein reift heran, die Winzer haben jetzt alle Hände voll zu tun. Im Oktober ist Kastanienzeit, die Wälder sind voller Steinpilze, und im Monat darauf sind die Oliven reif. Diese Jahreszeit ist zudem geprägt von den Jägern, die mit ihren Hunden die Spur der Wildschweine aufnehmen, aber auch Rebhühner, Fasanen und andere Vögel schießen. Alle Restaurants der Gegend haben zu dieser Zeit Wild- und Pilzgerichte auf der Karte.

Die Winter sind weniger mild als an der Küste. Ab und an schneit es nicht nur auf dem Monte Amiata, der Skigebiete und zahlreiche Wanderwege bietet, sondern auch in den tiefer gelegenen Regionen. Die klimatisch besten Reisezeiten sind daher der Herbst, Frühling und Frühsommer – je nach den geplanten Aktivitäten.

Auch im Frühling hat die südliche Toskana ihren ganz besonderen (kulinarischen) Reiz. In den Restaurants bekommen Sie den wilden grünen Spargel serviert - mit Zitrone und Olivenöl beträufelt ein Hochgenuss. Wenn Sie an lichten Waldstellen und im grünen Gelände, an Straßenrändern und in den Hügeln, Menschen sich immer wieder bücken und etwas sammeln sehen , können sie zu dieser Jahreszeit sicher sein: hier wächst der aromatische Wildspargel.

Auch Kräuter aller Art sprießen überall in den Gärten und wild in der Natur. Eine ebenfalls bei uns unbekannte Delikatesse des toskanischen Frühlings sind die Cardi. Das sind die Stängel der Artischocke, die jetzt geschnitten werden. Sie sind ein herzhaftes, schmackhaftes und überaus gesundes Gemüse. Alles, was im Frühling an wildem Grün auf dem Speiseplan landet, hat die ernährungstechnisch wertvollen Bitterstoffe in rauen Mengen zu bieten.

Besondere Ausflugsziele

Das ganze Jahr über ist der Besuch heißer Schwefelquellen ein Genuss, selbst im Winter. Das schwefelhaltige Wasser von Saturnia oder den Petriolo-Thermen wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Schon die alten Römer schwörten auf Thermalbäder.

Eine antike Thermenanlage ist in Bagno Vignoni erhalten geblieben, das am südöstlichen Rand der Toscana, an der Grenze zu Umbrien, an der Römerstraße Via Cassia liegt. Hier sieht die Landschaft nicht mehr so aus wie die Toscana aus dem Bilderbuch, obwohl auch hier die berühmten Zypressenalleen zu finden sind. Das Land ist karg und weniger bergig, dafür geprägt von seltsamen Felsformationen, die wie riesenhafte Elefantenzehen aussehen.

All das lässt sich wunderbar von der Casa Bellavista aus entdecken. So einiges sieht man bereits vom Balkon des familiengeführten Bed & Breakfasts aus, denn gelegen auf einer der Hügelkuppen bieten sich den Gästen des nachhaltigen Resorts ein fantastischer Ausblick.

 

Fotocredit: Verena Wagner